Winterzeit ist Erkältungszeit für die Familie
Wie natürliche Heilkräfte in der Erkältungszeit zusätzlich helfen können
Erkältung ist nicht gleich Grippe
Am häufigsten plagen Menschen in der dunklen Jahreszeit Erkältungen. Wenn sich die Vitamin D produzierende Sonne am Himmel nur noch selten zeigt, geht dies oftmals nicht nur aufs Gemüt, sondern schwächt auch das Immunsystem. Eine Vielzahl verschiedener Viren haben dann leichtes Spiel und befallen bei Erkältungen die oberen Atemwege. Meist fängt eine Erkältung mit einem Kribbeln in der Nase an – oder sie läuft bereits unentwegt und ist geschwollen, sodass man schlecht Luft bekommt – und/oder der Hals tut weh beim Schlucken, Trinken oder Essen und kratzt leicht. Oder aber die Stimme versagt aufgrund von Heiserkeit. Nicht selten kommen dazu noch Kopfschmerzen und leichtes Fieber. Treten zusätzlich Gliederschmerzen und hohes Fieber auf, ist aus der „bloßen“ Erkältung eine Grippe geworden. Dies sollte dann unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Im Unterschied zur Grippe treten die Symptome bei einer Erkältung langsam ein und verschwinden üblicherweise nach sieben bis zehn Tagen.
Je länger die Erkältung andauert, desto mehr schlechte Laune macht sich breit. Kein Wunder – fühlt man sich doch einfach nur schlapp und hat zu nichts richtig Lust. Schnell folgt dann der Griff zu Medikamenten wie etwa Kopfschmerztabletten oder Nasenspray. Diese sind jedoch oftmals nicht ohne Nebenwirkungen. Nasensprays etwa sorgen zwar für eine schnelle Linderung der Beschwerden, über einen längeren Zeitraum kann Nasenspray aber eher schädlich sein, denn das empfindliche Gewebe in der Nase wird schneller ausgetrocknet.
Was aber hilft auf natürliche Weise bei Schnupfen, Heiserkeit und Husten?
Anders als bei Bakterien, die sich mit Antibiotika bekämpfen lassen, gibt es bei durch Viren ausgelösten Erkältungen kein allgemein wirksames Mittel. Von großer Bedeutung sind auch heute noch ergänzende, altbewährte, natürliche Mittel aus der Natur, die schon in früheren Zeiten zur Anwendung kamen. Sie sorgen bei Erkältungen für eine spürbare Linderung der Schmerzen und können die Heilung beschleunigen.
Gegen eine laufende oder verstopfte, zum Niesen reizende Nase
Ein sehr wirksames Hausrezept ist das Inhalieren. Einfach in eine Schüssel kochendes Wasser hineinfüllen und dann mit einem ausgebreiteten Handtuch auf dem Kopf über die Schüssel beugen. Der heiße Wasserdampf, der dabei eingeatmet wird, befeuchtet die Atemwege und verflüssigt den festsitzenden Nasenschleim. Experten raten allerdings davon ab, Salz, Eukalyptusöl oder Ähnliches in das kochende Wasser mit hineinzuschütten. Nach ihrer Ansicht können die Nasenschleimhäute dadurch ähnlich wie bei Nasensprays ausgetrocknet werden.
Sollte ein Kind inhalieren, sollten Erwachsene unbedingt beim Inhalieren dabei sein und darauf achten, dass sich das Kind nicht verbrüht. Stark wirksame ätherische Öle wie beispielsweise Minze, Eukalyptus oder Thymian dürfen im Übrigen bei Babys und Kleinkindern nicht angewandt werden, da sie unter Umständen Krämpfe der Atemwege oder gar einen Atemstillstand auslösen können. Bevor zu Nasenspray oder einer Nasenspülung etwa mit Salzwasser – welches den Schleim sowie Krankheitserreger aus der Nase spült und die Nasenschleimhaut zum Abschwellen bringt – gegriffen wird, kann man es außerdem mit dem Einreiben der Brust versuchen, am besten mit einer Salbe, die angenehm riecht, etwa nach Menthol. Die Salbe verdunstet auf dem Körper und dadurch werden die ätherischen Öle eingeatmet. Dass sich durch das Brusteinreiben der Schnupfen schneller ausheilen lässt, ist durch wissenschaftliche Untersuchungen jedoch nicht bestätigt.
Für Kleinkinder sind die Salben nicht geeignet. Hier sollte wegen möglicher Alternativen unbedingt Rücksprache mit dem Kinderarzt gehalten werden.
Wenn der Hals kratzt und/oder beim Schlucken wehtut
Bei Halsschmerzen können sich alte, natürliche Hausmittel wie heißer Zwiebelsaft, warme Milch mit Honig oder heißer Apfel-Johannisbeer-Saft bewähren. Die antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften von Honig können dabei helfen, Erkältungen schneller abklingen zu lassen. Durch seinen niedrigen pH-Wert kann Honig das Wachstum von Krankheitserregern blockieren, weshalb er von jeher bei Erkältungen zum Einsatz kommt.
Des Weiteren ist Kamille für ihre antientzündlichen Eigenschaften bekannt und wirkt beruhigend. Am besten ein paar Tropfen davon in ein Glas Wasser und damit gurgeln. Gurgeln regt die Durchblutung an, lindert Schmerzen und stärkt die Selbstheilungskräfte. Der Schleim löst sich und Krankheitskeime werden abgespült.
Auch wenn er etwas unangenehmer im Geschmack ist, werden Apfelessig dennoch viele Vorzüge zugeschrieben. Apfelessig tötet Keime ab und regt den Speichelfluss an. Er kann entweder pur oder verdünnt u. a. in Saft oder Tee getrunken werden. Oder man kann damit wie mit Kamille gurgeln.
Auch Salbeitee kann Entzündungen im Halsbereich lindern. Dieser Tee wirkt meist recht gut, auch wenn er geschmacklich nicht bei allen für Begeisterung sorgt.
Wenn der Husten nicht lockerlässt
Hier eignet sich eine Kombination der Heilpflanzen Primel und Thymian. Sie lösen den festsitzenden Schleim in den Atemwegen und unterstützen das Abhusten. Außerdem haben sie eine entkrampfende Wirkung und beruhigen die gereizten Bronchien.
Zur Linderung von Husten und Schnupfen kann auch ein Heilkraut zum Einsatz kommen, das eher als Mittel bei Verdauungsstörungen bekannt ist: Fenchel. Durch starkes Husten ist nicht selten auch die Muskulatur betroffen und schmerzt. Fencheltee wirkt hingegen beruhigend und krampflösend. Nach Belieben kann auch hier mit Honig gesüßt werden. Durch Beigabe von frischem oder getrocknetem Fenchel in heißes Wasser kann dieser auch inhaliert werden.
Aus frischen oder getrockneten Holunderblüten zubereiteter Tee wirkt ebenfalls hustenlindernd, schleimlösend und schweißtreibend. Schon zu Urgroßmutters Zeiten schwörte man gerade in der kalten Jahreszeit auf die Heilkräfte der dunkelvioletten bis tiefschwarzen Holunderbeeren bei Erkältungen und Fieber.
Wenn die Stimme versagt
Die Stimme schonen wegen Heiserkeit – was vielleicht für das Umfeld als kurzweilige Erholung angesehen wird, kann für Betroffene eine regelrechte Tortur sein. Plagen Heiserkeit und Stimmbeschwerden, sollten immer ein Glas Wasser oder lauwarme Getränke wie grüne Teesorten oder Natursäfte wie Holunder- oder Quittensaft griffbereit sein, auch wenn man keinen Durst verspürt. Denn die Schleimhäute und auch die sogenannten Stimmlippen, welche sich in der Mitte des Kehlkopfs befinden, sollten immer feucht gehalten werden, so der Bundesverband der HNO-Ärzte.
Das z. B. im Pfefferminztee enthaltene Methanol erfrischt zwar die Atemwege und kühlt den Körper, doch sowohl diese Teesorte als auch Kamillentee und Kaffee eignen sich weniger gut, da sie die Schleimhäute austrocknen.
Um die Heiserkeit schnell wieder in den Griff zu bekommen, wird weiterhin Gurgeln mit Salbeitee empfohlen. Auch Ingwer – gekaut oder getrunken – kann antibakteriell, schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Ingwerwasser, Ingwertee oder frischer Ingwer sollte man dabei in geringen Maßen zu sich nehmen, da zu viel davon ebenfalls die Rachenschleimhäute angreifen kann.
Sollte die Stimme allerdings länger als drei Wochen wegbleiben, muss unbedingt HNO-ärztlicher Rat eingeholt werden. Durch eine Kehlkopfspiegelung lassen sich mögliche Ursachen abklären. Im Übrigen verschlimmert Heizungsluft die Heiserkeit noch zusätzlich, da die Stimmlippen dann nicht auf dem normalen Niveau schwingen. So klingt die Stimme tiefer und heiserer als gewohnt.
Schlaf ist die beste Medizin!
Welches Hausmittel am besten hilft, lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden. Ein Mittel wirkt aber überall gleich gut – viel Schlaf. Das heißt: Stimme schonen, Schal um den Hals und ab ins Bett.
Hinweis
Wohltuende, natürliche Heilkräfte aus der Natur können eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin sein, nicht aber eine Alternative. Daher sollte man sich bei länger auftretenden Beschwerden an einen fachkundigen Arzt wenden.
Quellen: aerzteblatt.de, apotheken-umschau.de, br.de, bvkj.de, gesundheit.de, gesundheitsinformation.de, heilpraxisnet.de, toppharm.ch
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