Wer bin ich? Groß, größer, Vogel Strauß!
Wer bin ich? Groß, größer, Vogel Strauß!
Ein Strauß ist aufgrund seiner beeindruckenden Größe nicht zu übersehen. Stolz reckt er seinen im Vergleich zum restlichen Körper doch recht kleinen Kopf in den Himmel und kann die Landschaft komplett überblicken. Das hat den Vorteil, dass er Fressfeinde frühzeitig in bis zu drei Kilometern Entfernung sehen kann. Seine riesigen und extrem scharfen Augen sind größer als sein Gehirn, das kaum größer als eine Walnuss ist. Der Strauß gehört zu den ältesten Tieren der Erde. Bereits vor rund zwei Millionen Jahren stolzierte er durch Savannen und Halbwüsten in Afrika und im Nahen Osten.
Der männliche Strauß (Hahn) wird im Durchschnitt bis zu 2,50 Meter groß, hat ein schwarzes Gefieder, weiße Schwungfedern sowie einen weißen Schwanz. Der weibliche Strauß (Henne) ist meist 1,75 bis 1,90 Meter groß und somit kleiner als der Hahn. Die Henne hat ein erdbraunes Gefieder. Ihre Flügel und auch der Schwanz sind innen heller mit einer weißlich-grauen Färbung.
Der Strauß ist der größte Laufvogel der Erde. Ihr fragt euch jetzt zurecht, warum er ein Laufvogel ist, obwohl er doch Flügel hat. „Fliegen? So was von überbewertet!“, würde Vogel Strauß vielleicht darauf antworten. Es liegt zum einen an der Größe seiner Flügel, die zum Fliegen nicht geeignet sind. Außerdem ist auch sein Eigengewicht einfach zu hoch, sodass er sich nicht in die Lüfte erheben kann.
Die Flügel haben andere, wichtige Funktionen. So dienen sie zur Stabilität und zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen, aber auch als Schattenspender und zur Paarung. Die geschlechtsreifen Männchen sammeln in der Brutzeit von Juli bis Oktober mehrere Hennen um sich, ideal sind drei bis fünf. Ein Weibchen ist dabei die Haupthenne. Angelockt werden sie mit einem Balzritual des Hahnes. Er präsentiert seine Flügel und schwingt sie abwechselnd auf und ab. Außerdem bläst er seinen roten, langen und dünnen Hals auf. Die Henne wiederum vollführt eine Demutshaltung, sie beugt den Kopf und lässt die Flügel hängen. Damit zeigt sie dem Hahn, dass er als Paarungspartner akzeptiert wird. Von der Haupthenne werden im Durchschnitt bis zu zehn Eier gelegt. Dazu kommen noch Eier von den Nebenhennen. Die Eier haben ein Gewicht von circa 1,2 bis 2 Kilogramm. Das entspricht etwa 25 Hühnereiern. Ein Straußenei hat eine so dicke Schale, dass sich ein Mensch mit 115 Kilogramm Gewicht daraufstellen kann, ohne das es kaputt geht.
Wie bei den Hühnern oder Gänsen heißen auch die Jungen des Straußes Küken. Geschlüpft nach ungefähr 42 Tagen wiegen sie circa 800 Gramm und haben eine Größe von etwa 25 Zentimetern. Schon kurz nach dem Schlüpfen können auch die Küken schnell laufen. Nach ungefähr zwölf Monaten haben die Jungtiere schon die Größe ihrer Elternvögel erreicht. Strauße können ein Alter von circa 60 Jahren erreichen.
Besonders aktiv werden Strauße in den Dämmerungsstunden morgens und abends. In der Nacht ruhen sie. Ihre Schlafhaltung dabei ist einzigartig, denn ihr Hals ist aufrecht, ihre Augen sind aber geschlossen.
Der Vogel Strauß steht auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Quelle: br.de, wikipedia.org, afrika-junior.de, straussenfarm-burkhardt.de
Fotos: pixabay.com