Was macht eigentlich Emma?
Was macht eigentlich Emma?
Immer noch l(i)ebenswert??? Eindeutig JA, auch nach drei weiteren Jahren! Was hat sich in der Zwischenzeit bei Emma alles getan? Die Suche nach der richtigen Schule hatten wir uns leichter vorgestellt, aber am Schluss und rückblickend waren wir sehr erfolgreich.
Seit September 2018 besucht Emma die Förderschule der Helfenden Hände in Aubing bei München (www.helfende-haende.org).
Dort wurde sie mit offenen Armen in Empfang genommen und darf einfach Emma sein – mit all ihren Stärken und auch Schwächen, die je nach Tagesform schwanken. Meist überwiegen die Stärken und der Tag fängt mit einer gut gelaunten Busfahrt zur Schule an. In der Schule angekommen gibt es das zweite Frühstück in der Klasse und der Tag kann beginnen. Emmas Lehrerin hat immer spannende Lernideen für den Unterricht und Emma zeigt große Freude daran zu lernen. In der Gruppe wird viel gebastelt, beispielsweise ein Mobile für jedes Kind, ganz individuell nach deren Vorlieben. Und je nach Jahreszeit oder danach, welches Fest gerade ansteht, wird der Gruppenraum dekoriert oder es werden Aktionen in der Aula angeboten.
Bei gutem Wetter geht die Gruppe raus in den Garten oder macht einen Ausflug. In ihrer Klasse fühlt sich Emma sehr wohl und kann dies auch durch ihre Fröhlichkeit zeigen. An festen Tagen kommen die Therapeuten vorbei und holen Emma für die Therapien ab –Ergo-, Physiotherapie und Logopädie. Dank Emmas Gruppe und der engagierten Therapeuten macht sie weiterhin Fort- und keine Rückschritte, was bei Mädchen mit Rett-Syndrom nicht selbstverständlich ist.
Ende 2018 bekam Emma überraschend Post, sie wurde zur Delfintherapie für Mai 2019 nach Spanien eingeladen.
Da waren noch einige Vorbereitungen zu treffen! Um den Flug, das Mietauto und das Hotel hat sich Papa Christian gekümmert. Das, was vor Ort gebraucht wird, hat Mama Mia besorgt (von A wie Autokindersitz bis Z wie Zahnbürste), und dann noch die paar Kleinigkeiten, die ein achtjähriges Rett-Mädchen auf jeden Fall benötigt. Medikamente, Reha-Buggy, Neoprenanzug, Badeschuhe, Windeln, Musik und vieles mehr. Dann war es so weit, die Reise konnte losgehen, es hat alles prima geklappt. Jeden Tag begrüßten die Delfine Emma zum gemeinsamen Schwimmen. Wir konnten zusehen, wie Emma jeden Tag mehr Kontakt zu den Tieren aufgenommen hat und am letzten Tag sogar Laute vor Freude von sich gab. Eine tolle Erfahrung für Emma und ihre Familie!
Seit 2019 gibt es noch mehr Tiere in Emmas Leben, sie darf wöchentlich zum Reiten auf den Eulenhof. Am Anfang war sie noch sehr zurückhaltend den großen Tieren gegenüber, aber mittlerweile ist sie eine richtige Reiterin geworden und zeigt großes Interesse an den Pferden.
Was sich in den letzten Jahren wirklich gefestigt hat, ist die Anwendung der Unterstützten Kommunikation.
Dazu zählt ein Sprachcomputer, der mit den Augen gesteuert werden kann. Mit einer neuen Software übt Emma jetzt auch, Sätze zu bilden. Aber wenn sie dazu keine Lust hat, kann Sie auch selbstständig ihre Musik anmachen oder Videos anschauen.
Seit 2019 hat sich Emmas Mama vor allem im Bereich der Gestützten Kommunikation fortgebildet – dabei stützt Emmas Mutter die Hand, sodass Emma deutlich auf aufgeschriebene Wörter oder Buchstaben zeigen kann. Dies ist eine super Ergänzung zu ihrem Sprachcomputer, so wie wir auch etwas handschriftlich oder am Computer schreiben.
Die ersten Erfolge zeigen sich. So kann Emma sehr gut schon deutlich auf einzelne Wörter zeigen und ein paar Wörter schreiben.
Damit können wir Emma die Möglichkeit geben, sich mitzuteilen und sie dadurch auch noch besser kennenzulernen. Darauf freuen wir uns!
Wir freuen uns auch, gemeinsam draußen Familienzeit zu verbringen und die Natur erleben zu können. Dies ist durch einen Reha-Wagen, der auch als Fahrradanhänger genutzt werden kann, möglich. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Ausflüge über Stock und Stein!
Fotos und Text: privat Fam. Thieme