Mobilität · Lifestyle · Barrierefrei
Egon Tauscher
EINMALIG WIE SEIN ALFA ROMEO 6 C
Egon Tauschers Leidenschaft für Zweiräder begann mit dem Besitz des Führerscheins, mit seinem Motorrad nahm er oft an Rallyes teil. Er fuhr mit einer 1966er Harley Davidson Shovelhead die Oldtimer Rallye „2000 km durch Deutschland“. Im Sommer 1989 machte Egon Tauscher mit dieser Harley einen kleinen Ausflug, als ein tragischer Unfall passierte. Ein Jungbauer mit Ernteanhänger nahm Tauscher die Vorfahrt, als er nach dem Koma im Krankenhaus wieder zu sich kam, konnte er seine Beine nicht mehr bewegen.
Aber die Leidenschaft zur Oldtimerei begann bei Egon schon in den 70er Jahren während seines Studiums. 1975 bis 1977 war sein erstes Autoprojekt, ein Mercedes W113 280SL, der perfekte Einstieg für den jungen Architekturstudenten. Damals konnte ein SL unter 5000 DM erworben werden. Von diesem Fahrzeug musste Tauscher sich leider vor Ende des Studiums trennen, aber die Liebe zu Oldtimern und der Marke mit Stern hält bis heute an. Jahrzehntelang fuhr er dann immer wieder praktische und trotzdem schicke T Modelle mit Stern im Alltag, für sein Hobby fand er viele unterschiedliche Projekte.
Anno Domini Italien, 1939
Alfa Romeo 6C 2500 SS
Super Sport Corsa Spider
6-Zylinder DOHC mit 2443 ccm, 820 kg, 125 PS bei 4800/min, 4-Gang-Getriebe, 210km/h, 75 Stk. mit einzigartigem Umbau für Rollstuhlfahrer.
Gleich nach 1946 setzte Alfa den erfolgreichen 6-Zylinder 6C, der aus dem Modell 1750 stammte, wieder im Motorsport ein, aber mit 2500 ccm. Dieser gehört dem gehbehinderten Rennfahrer Egon Tauscher und neben verschiedenen Siegen in Rennveranstaltungen wird er gemeinsam mit seiner Frau auch regelmäßig in Schwetzingen prämiert – so dieses Jahr mit der Auszeichnung „Best Sportscar 2021“.
Von dem 6C 2500 Super Sport wurden vor dem Krieg nur 75 Fahrzeuge gebaut. Eine Besonderheit stellten damals die hydraulischen Trommelbremsen und die Aluminium-Karosserieform dar. Diese wurde von der Firma Touring Milano in Superleggera in reiner Handarbeit hergestellt. Der Originalpreis betrug damals 96 000 Lire.
Das Rolling Chassis wurde 1939 an Touring ausgeliefert und erschien erstmals 1944 im Mailänder Verkehrsregister.
Der Wagen befand sich bis 1947 in Italien, kam dann nach Frankreich und später wieder zurück nach Italien. Dort wurde er durch einen Hobbybastler bei einem Schrottverwerter in Varese gefunden.
Motor, Getriebe und Fahrgestell waren original erhalten, so dass der Wagen noch heute als „Matching Number“ erhalten ist. Nach einer Restaurationsphase von mehreren Jahren konnte das nun fertiggestellte Fahrzeug 2003 anlässlich der Mille Miglia seine Jungfernfahrt antreten und bestehen.
Von dem hier gezeigten Fahrzeug in dieser Karosserieform wurden lediglich zwei Exemplare zur Teilnahme an der Mille Miglia und dem Rennen Topuk–Tripolis gebaut. Beide existieren bis heute.
Dieser Wagen ist heute im italienischen Touringregister Milano unter seiner Originalnummer registriert.
Fotos: Gina Tauscher