Jetzt wird es stürmisch …

Jetzt wird es stürmisch …

Orkan, Taifun, Hurrikan oder Tornado – heftige Stürme haben unterschiedliche Bezeichnungen. Hinzu kommen zahlreiche weitere Unwetter. Doch wann genau spricht man von einem Orkan oder Tornado? Und worin liegt der Unterschied zu einem Hurrikan?

Hurrikan

Als Hurrikan wird ein tropischer Wirbelsturm mit einer Windgeschwindigkeit über 118 km/h bezeichnet, wenn er im Atlantik, in der Karibik, im Nord- oder Südpazifik entsteht. Ein Hurrikan entsteht, indem feuchtwarme Luft über dem Meer aufsteigt und einen Unterdruck erzeugt. In dem sich bildenden „Kamin“ strömt immer mehr Luft nach oben und wird durch die Trägheitskraft in Rotation versetzt.

Das Wort „Hurrikan“ stammt aus einer indianischen Sprache und bedeutet so viel wie „Gott des Windes“. Hurrikane entstehen immer über dem Meer. Damit sie sich bilden können, muss eine Reihe von Faktoren zusammenkommen. Als Ausgangspunkt ist zunächst ein Tiefdruckgebiet vonnöten. Die Wassertemperatur muss zwischen etwa 24 und 28 °C liegen – und das bis zu einer Tiefe von zirka 50 Metern, denn aus dem Verdampfen des warmen Oberflächenwassers beziehen die Wirbelstürme ihre Energie. Die meisten Hurrikane auf der nördlichen Erdhalbkugel entstehen deshalb zwischen Juli und September, wenn sich das Wasser genügend aufgeheizt hat.

Hurrikane werden nach der Saffir-Simpson-Hurrikanskala klassifiziert. Kategorie 1 steht für schwache Wirbelstürme mit 119 bis 153 km/h. Kategorie 5 ist die höchste Stufe (verwüstend) und umfasst Geschwindigkeiten von mehr als 251 km/h.

Einige der schlimmsten Hurrikan-Stürme

  • Hurrikan „Camille“; 1969 über Kuba, Alabama, Mississippi und Louisiana; 306 km/h; 259 Todesopfer
  • Hurrikan „Allen“; 1980 über Puerto Rico, Haiti, Jamaika und Mexiko; 305 km/h; 290 Todesopfer
  • Hurrikan „Gilbert“; 1988 über Mexiko, Jamaika, Haiti, Guatemala und Venezuela; 295 km/h; 318 Todesopfer
  • Hurrikan „Wilma“; 2005 über Jamaika, Florida und der Ostküste Kanadas; 295 km/h; 23 Todesopfer
  • Hurrikan „Katrina“; 2005 über der Karibik und der amerikanischen Ostküste; 280 km/h; 1833 Todesopfer

Schon gewusst?

Wenn ein Sturm die Windstärke 12 oder höher erreicht, handelt es sich um einen Orkan. Orkane entstehen vor allem im Herbst und Winter aufgrund der extremen Temperaturgegensätze zwischen dem Norden und dem Süden.

Taifun

Tropische Wirbelstürme heißen im asiatischen Raum Taifune. Während des Supertaifuns Haiyan im Jahr 2013 maßen Meteorologen bis zu 380 km/h.
Taifune entstehen auf dem Meer, wenn ein tropisches Tief durch bestimmte Witterungsverhältnisse entsteht und aufgrund der Erddrehung in Rotation versetzt wird.

 

Zyklone

Wirbelstürme, die im Indischen Ozean südlich des Äquators und im Südpazifik vorkommen, bezeichnet man als Zyklone.

Was genau ist ein Tornado?

Meteorologen können Tornados nur schwer vorhersagen, sie entstehen binnen Minuten über flachem Festland und sind unberechenbar. Tornados sind kleinräumige Wirbelstürme und werden im amerikanischen Englisch auch als „Twister“ bezeichnet.

Wichtige Zutaten für diesen sind große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen. Unter einer Wolke steigt Warmluft nach oben. In diesem Gefüge entsteht eine rotierende Bewegung, in der die Wolke nach unten herauswächst und dann wie ein Rüssel aussieht. Es entsteht ein Sog, der Unterdruck im Zentrum des Tornados hebt Hausdächer an und reißt alles – von kleinstem Staub bis großen Autos – in die Höhe. Der Durchmesser von Tornados kann dabei einige hundert Meter betragen.

Element Wasser: Was ist ein Tsunami?

Die Bezeichnung „Tsunami“ stammt aus dem Japanischen: „tsu“ bedeutet Hafen und „nami“ Welle. Dieser Name entstand unter japanischen Fischern, die auf offener See nichts Ungewöhnliches bemerkt hatten – bei ihrer Rückkehr jedoch ihre Heimat verwüstet vorfanden. Auf hoher See ist ein Tsunami nämlich nur wenige Zehntel Meter hoch und wird aufgrund seiner großen Wellenlänge von bis zu 200 Kilometern oft gar nicht bemerkt. In flachen Küstengewässern, engen Buchten und Hafenbecken kann er sich jedoch zu enormen Höhen von 40 Metern und mehr aufbauen.

Während normale Wellen nur an der Meeresoberfläche vorzufinden sind, wogen Tsunamis auch in der Tiefe: Aufgrund der mächtigen Erschütterung geraten die tiefen Wasserschichten in Bewegung. Deshalb ist nun auch die Wassertiefe entscheidend: Je flacher das Wasser ist, umso enger und höher werden die Wassermassen auf immer kleinerem Raum zusammengedrängt. Die Abstände zwischen einzelnen Wellen werden kürzer, die Amplituden größer, die Geschwindigkeit niedriger. Tsunamis können Tausende von Kilometern durch die Tiefsee zurücklegen, bei einer Tiefe von 7000 Metern sind sie mehr als 900 km/h schnell – so schnell wie ein Flugzeug. Im flachen Wasser, bei einer Tiefe von zehn Metern, schaffen sie noch rund 35 km/h.

Der schwerwiegendste Tsunami ereignete sich nach dem Beben 2004 im Indischen Ozean. In 13 Ländern Asiens und Afrikas starben mehr als 230 000 Menschen aus über 60 Nationen, über drei Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.

Ein Beitrag von Kevin Lange

Text: morgenpost.de, wissenschaft-im-dialog.de, naturkatastrophen.mobi, wikipedia.de, welt.de
Fotos: pixabay.com