Interview mit Maike Bollow
Liebe Frau Bollow,
neben Ihrer Arbeit beim Film, für das Fernsehen und im Ensemble des Staatstheaters in Hannover führen Sie Ihren eigenen Laden „Freu Dich!“, mit dessen Einnahmen Sie auch karitative Projekte unterstützen.
Sie haben also einen sehr ausgefüllten und ereignisreichen Terminkalender – umso mehr möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie sich für unsere „besonderen Kinder“, wie wir Kinder mit Handicap nennen, Zeit genommen haben.
In Ihrem jüngst erschienenen Kinderbuch „Nobbi, der Mutmachhase“ geht es um einen besonderen Hasen, der sich um die Tiere in seiner Umgebung sorgt und kümmert und zudem allerhand nützliche Tipps parat hat, um seinen Freunden in schwierigen Situationen zu helfen.
Gab es ein persönliches Ereignis, das Sie zu diesem Buchthema bewogen hat?
Nobbi wurde von mir erfunden, als ich damals Schirmherrin für ein Projekt für krebskranke Kinder war. In dem Zusammenhang hatte ich von einem Kind gehört, das mich ganz besonders berührt hat. Damals war mir klar, dass ich Kindern etwas an die Hand geben wollte, das ihnen in schwierigen Situationen Mut macht. Erst sollte es ein Bär werden, aber in Gesprächen mit Freunden, u. a. mit dem Regisseur Norbert Schulze jun., ist dann ein Hase mit den Namen Nobbi daraus geworden. Dass es jetzt neben dem Plüschnobbi auch noch ein Buch mit meinem Mutmachhasen gibt, freut mich sehr und macht mich auch glücklich.
Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass Sie Charity-Projekte unterstützen. Um welche Projekte handelt es sich hierbei?
Ich unterstütze die Kindertafel in Lüneburg. Ich finde, die leisten eine tolle und wichtige Arbeit.
Sehr persönlich berichten Sie auf der Startseite Ihres Onlineshops über das Label „Meine Tante“ und die damit verbundene Geschichte. Mögen Sie unseren Leserinnen und Lesern erzählen, was es mit der Namensgebung auf sich hat?
Ich habe mein Label „Meine Tante“ 2013 gegründet. Meine Lieblingstante Almut hatte Geburtstag und ich habe ihr damals einen Bolero gestrickt. Um ihn ganz besonders zu machen, hatte ich ein Label machen lassen: „Meine Tante“ – in Rosa und mit einer Krone. Ein Jahr später verstarb meine liebe Tante an Krebs. Sie war sehr tapfer, hat trotz der ungeheuren Schmerzen nie geklagt.
Sie hatte immer ein großes Herz für andere Menschen, denen es nicht so gut ging. Sie war sehr engagiert und unterstützte immer wunderbare gemeinnützige Projekte finanziell und von Herzen. Ihr zu Ehren habe ich mein Label „Meine Tante“ behalten und den Onlineshop eröffnet.
Das Magazin Momo ist für Eltern und Kinder, die besonders sind. Es soll nicht nur Mut machen, sondern auch eine Plattform bieten, auf der Eltern und Betroffene die Möglichkeit haben, sich auszutauschen. Betroffene Eltern für Eltern! Haben Sie eine Lebensphilosophie für unsere kleinen und großen Leser?
Ich finde es schwer, jemandem eine Philosophie mit auf den Weg zu geben. Ich war Einzelkind und sehr oft alleine. Vielleicht habe ich daher das Bedürfnis, Kindern immer Mut zu machen, auszusprechen oder aufzuschreiben, was sie bewegt, wenn sie Ängste haben.
Meine Idee von Leben ist, dass man darüber spricht, was einen bewegt. Ich denke, dann können die Menschen um einen herum besser damit umgehen. Ein Buch und das gemeinsame Lesen einer Mut machenden Geschichte ist eine wunderbare Möglichkeit, um über seine Ängste und Sorgen ins Gespräch zu kommen. Dafür gibt es das Buch „NOBBI – DER MUTMACHER“ und auch den Plüschhasen NOBBI.
Ich bedanke mich herzlich für dieses Interview!
Martina Lange
Chefredakteurin Magazin Momo – Mobilität & Motion
Fotos: ©Maike Bollow, Buchcover: siehe Verlag