Fit und Vital im Alter

Wer will nicht das Beste aus den Genen herausholen? Wer Sport treibt, ist gesünder und lebt länger. Doch warum ist das eigentlich so? Was passiert im Körper bei körperlicher Aktivität? Fitness ist keine Frage des Alters, sondern der körperlichen Aktivität.

Egal ob Menschen eher eine „gute“ oder „schlechte“ genetische Veranlagung haben, sie können natürlich ebenso durch einen gesunden Lebensstil ihr individuelles Krankheitsrisiko positiv beeinflussen, ja nahezu halbieren.

Älter werden und sich dabei jung und dynamisch fühlen – diese Kombination hat für jede und jeden ihren Reiz. Dass Menschen in den kommenden Jahrzehnten das 100. Lebensjahr erreichen, wird eher Normalität sein, statt Ausnahme zu bleiben. Viele wissenschaftliche Erkenntnisse der vergangenen Jahre bestätigen, dass es klappen kann, mit einem optimalen Lebensstil bei bester Gesundheit dieses Alter zu erreichen. Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung in Verbindung mit sozialen Kontakten, ausreichend Schlaf und Entspannung – dies scheint eine gute Kombination für ein erfülltes und langes Leben zu sein.

Regelmäßige körperliche Aktivität baut Muskeln auf, die für eine aufrechte Haltung entscheidend sind. Bewegung bringt den Stoffwechsel in Schwung, hilft beim Abnehmen, beugt Stoffwechselkrankheiten wie z. B. Diabetes vor und ist gut für Herz und Gefäße.

Muskeln bedeuten in unserer Vorstellung den Inbegriff von Kraft, Fitness und Bewegung. Sie ermöglichen uns Höchstleistungen. Auch bei Alltagssportlern sorgt regelmäßige körperliche Aktivität für einen Muskelzuwachs und die Gesundheit profitiert davon in hohem Maße. Hierzu hat die Wissenschaft in den vergangenen beiden Jahrzehnten zahlreiche neue Erkenntnisse gewonnen. Wir wissen heute, dass die gesamte Muskelmasse ein Organ ist, das mit allen anderen Organen im Körper kommuniziert. Die Muskulatur nimmt im Alter ab; der Körper ist ein Minimalist – wenn wir unsere Muskulatur nicht regelmäßig benutzen, wird sie abgebaut. Veranschaulichen kann man sich das gut anhand eines eingegipsten Arms: Wird der Gips nach Wochen entfernt, hat der Arm deutlich an Umfang verloren und die Funktionalität muss neu erlernt werden. In einem Alter von 25 bis 30 Jahren erreichen wir das Maximum des Aufbaus unserer Muskulatur. Wer danach nicht regelmäßig seine Muskulatur trainiert, verliert im Durchschnitt von zehn Jahren etwa 10 % seiner Muskulatur.

Dieser Muskelabbau kann den Alltag deutlich beeinträchtigen. Wenn das Treppensteigen beschwerlich wird, das Bücken, Knien oder das Tragen von Einkäufen, verändert sich auch die Lebensqualität. Ein Krafttraining, das den Muskelaufbau fördert, wirkt dem entgegen. Der Muskelabbau wird gestoppt und wer ein richtiges Krafttraining für den Muskelaufbau durchführt, der kann auch im Alter seine Muskulatur behalten und sogar an Masse dazugewinnen. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Verletzungen durch Stürze oder von anderen Krankheiten wird reduziert.

Beim Krafttraining baut sich nicht nur Muskulatur auf, sondern auch die intermuskuläre Koordination wird erhöht. Selbst wenn ein Sturz nicht vermieden werden kann, bewahrt die Muskulatur den Betroffenen davor, schwer zu stürzen, denn die vorhandenen Muskeln fangen den Sturz ab.

Ein Training mit Gewichten erhöht zudem die Knochendichte. Wenn Knochen einer größeren Belastung ausgesetzt werden, als sie es normalerweise gewohnt sind, passen sie sich an: Die Knochen werden dicker. Krafttraining ist deshalb ein großartiger Schutz vor Osteoporose. Da Muskeln den Stoffwechsel anregen und ein Dauerverbrenner sind, können sie vor Stoffwechselkrankheiten wie beispielsweise Diabetes schützen oder einem schweren Krankheitsverlauf entgegenwirken.

Und zu guter Letzt gilt: Die sportliche Fitness ist nicht immer unter der Kleidung sichtbar, doch die positive Ausstrahlung durchaus.

Quellen: fitforfun.de, juhle.de
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