Fit und aktiv trotz MS

Im Sommer 2015 veränderte sich das Leben von Axel Manns drastisch. Während eines Wanderurlaubs in den Bergen versagte plötzlich sein linkes Bein, und er konnte kaum noch laufen. Zunächst dachte er an einen eingeklemmten Nerv. Doch die Diagnose war ernüchternd: Multiple Sklerose. Seitdem ist Axel gehbehindert und für Strecken über 100 Meter auf den Rollstuhl angewiesen.

„Ich konnte körperlich nicht mehr viel machen“, sagt er. „Schon das Aufstehen oder die paar Meter vom Haus zur Garage fielen mir schwer.“ Trotz dieser einschneidenden Veränderung fand er einen Weg, aktiv und voller Lebensfreude zu bleiben: In einer Zeitschrift sah er eine Anzeige von Hase Bikes. „Ich sah das Fahrrad und wusste: Das ist es!“ Wenige Monate später besaß er sein eigenes Trix, ein Liege-Trike. „Am Anfang rutschte mein Fuß immer wieder von dem Pedal, aber mit einem Spezialpedal, das den Fuß fixiert, war das Problem gelöst“, erzählt Axel. „Seitdem geht es gut.“

Radfahren ist zu Axels neuer Leidenschaft geworden. „Es ist wie aktive Meditation. Ich steige auf, fahre los und alle Alltagsprobleme sind vergessen.“ Die ersten Touren waren kurz, nur zwei Kilometer um den Block. Heute legt Axel bis zu 60 km pro Tour zurück. „Eigentlich sollte die MS zu einem körperlichen Abbau führen, aber ich bin viel belastbarer und stärker geworden. Mein Physiotherapeut hat mir bestätigt, dass das am Training mit dem Trix liegt, und mein Arzt ist erstaunt, wie gut meine Blutwerte sind.“ Mittlerweile fährt Axel auch längere Touren. „Letztes Jahr bin ich in vier Wochen 638 km gefahren. Damit habe ich bei der Aktion Stadtradeln in unserem Team den dritten Platz belegt. Insgesamt hat mein Trix jetzt über 11 000 km auf dem Tacho. Mein Fahrradhändler sagt, das ist mehr, als die meisten seiner gesunden Kunden fahren.“

Im Mai 2024 stellte er sich seiner bisher größten Herausforderung: einer dreitägigen Tour durch die Vulkaneifel mit insgesamt 120 km und fast 500 Höhenmetern. „Danach war ich kaputt, aber glücklich. Warum ich diese Tour gemacht habe? Weil ich es konnte! Die Diagnose MS muss nicht das Ende sein und unweigerlich im Rollstuhl enden. Sie kann auch, wenn viel Gutes zusammenkommt, der Beginn eines tollen neuen Lebensabschnitts sein. Ich nenne es mein Leben 2.0 – gleicher Körper, neue Version.“