Abenteuer Regenwald
Abenteuer Regenwald
Von farbenprächtigen Paradiesvögeln über elegante Raubtiere bis hin zu gigantischen Baumriesen – all dies findet man in tropischen Regenwäldern. Sie zählen zu den artenreichsten und faszinierendsten Lebensräumen unserer Erde und täglich werden dort weitere Arten entdeckt. Die Tropenwälder sind zudem die Heimat zahlreicher indigener Völker, die im ständigen Balanceakt zwischen den Kulturen und Traditionen ihrer Vorfahren und der modernen Welt leben.
„Am Anfang glaubte ich noch, ich würde um die Kautschukbäume kämpfen, dann dachte ich, ich wolle den Regenwald Amazoniens retten. Mittlerweise weiß ich, dass mein Kampf dem Überleben der Menschheit gilt.“
Chico Mendes, Gewerkschafter und Umweltschützer, 1944–1988
„Ich bin zutiefst überzeugt, dass es unendlich wichtig ist, vor allem Kindern beizubringen, allem Leben gegenüber respektvoll zu sein.“
Jane Goodall (britische Verhaltensforscherin)
Was ist ein Regenwald?
Ein grüner Ozean aus Farnen, Moosen, Lianen und Bäumen hoch wie Kirchtürme – von oben betrachtet sieht der Regenwald aus wie ein riesiges, grünes Meer. Der tropische Regenwald ist der artenreichste, komplizierteste und spannendste Lebensraum der Welt, ein natürliches Wunder der Erde.
Als Regenwald bezeichnet man Wälder, die durch ein besonders feuchtes Klima aufgrund von meist mehr als 2000 Millimetern Jahresniederschlag gekennzeichnet sind. Wegen der radikal unterschiedlichen Klimabedingungen unterscheidet man nach den Klimazonen zwischen den Regenwäldern der Tropen und der gemäßigten Breiten.
Wusstest Du schon?
Der Grundstein für die heutigen tropischen Regenwälder wurde bereits in einem Zeitraum von 36 bis 92 Millionen Jahren vor unserer Zeit gelegt.
Was ist der Unterschied zwischen Regenwald und Tropenwald?
Die Namen „Regenwald“ und „Tropenwald“ werden zwar häufig synonym verwendet, bezeichnen aber nicht das Gleiche. Regenwälder sind Wälder, in denen es – wie der Name bereits sagt – sehr häufig und viel regnet. Sie können auch in anderen Regionen als den Tropen vorkommen, beispielsweise an der Westküste Kanadas. Tropenwälder sind Wälder, die entlang des Äquators liegen. Dabei kann es sich sowohl um feuchte als auch um ausgesprochen trockene Wälder handeln. Die feuchten Tropenwälder sind die tropischen Regenwälder, die wohl die meisten von uns vor Augen haben, wenn sie an Regenwälder denken.
Warum regnet es eigentlich im Regenwald?
Die Sonne steht am Äquator fast senkrecht über dem Regenwald und erwärmt Erde und Luft. Wasser aus Gewässern, den Böden und über die Pflanzen verdunstet und steigt als Wasserdampf in die Atmosphäre auf. Kühlt er dort ab, bilden sich Tröpfchen, die als Niederschlag wieder auf die Erde fallen – der Wasserkreislauf schließt sich. Gerade tropische Regenwälder mit ihrer besonders großen Menge an Blättern pro Quadratmeter Bodenoberfläche haben eine sehr hohe Verdunstungsrate, so dass enorme Mengen an Wasserdampf aufsteigen und sich Nebel und Wolken bilden.
Jede Minute wird eine Waldfläche, die so groß ist wie 40 Fußballfelder, abgeholzt …
Die Tiere im tropischen Regenwald
Die Regenwälder sind der Lebensraum für unzählige Tiere. Obwohl sie nur noch drei bis vier Prozent unserer gesamten Erde bedecken, ist hier gut die Hälfte aller Tierarten zu Hause. Wie viele es genau sind, weiß niemand, denn Millionen wurden noch nicht einmal entdeckt. Den größten Teil der Tiere im Regenwald machen allerdings nicht Affen, Elefanten oder Leoparden aus, sondern hauptsächlich Insekten wie Raupen, Ameisen und Käfer. Ein Wissenschaftler fand in Peru einmal 50 verschiedene Ameisenarten – auf einem einzigen Baum! Dazu gibt es noch eine Menge an Tieren, die sich sehr merkwürdig verhalten: fliegende Schlangen, Spinnen, die Vögel fressen, Frösche, die ihr ganzes Leben in Baumkronen verbringen. Oder auch Fische, die Insekten mit einem Wasserstrahl „erschießen“. Viele der Tiere haben sich auch so gut an ihre Umgebung angepasst, dass man sie kaum wahrnehmen kann, da sie aussehen wie welkes Laub, ein Baumstamm oder ein grünes Blatt.
Eine riesige Fläche!
Die tropischen Regenwälder im Einzugsgebiet des Amazonas erstrecken sich über eine riesige Fläche von 8 Millionen Quadratkilometern. Amazonien ist damit die größte der drei Regenwaldregionen der Erde. Weit mehr als die Hälfte davon, nämlich 4,9 Millionen Quadratkilometer, entfallen allein auf Brasilien.
Was ist der Unterschied zwischen Regenwald, Dschungel und Urwald?
Das Wort „Dschungel“ stammt vom indischen Wort „Jangal“ ab und bedeutet „Wildnis“. Tropische Regenwälder nennt man deswegen auch oft Dschungel. Urwald nennt man einen Wald, der bis heute von Menschen unberührt ist.
Die größten Bedrohungen
Warum wird der Regenwald zerstört?
Jede Minute wird eine Waldfläche so groß wie 40 Fußballfelder abgeholzt – vor allem in den Tropen. Jeden Tag sterben mehr als 100 beheimatete Pflanzen und Tierarten für immer aus.
Ohne es zu merken, tragen auch wir selbst zum Raubbau am Regenwald, also zur rücksichtslosen Abholzung, bei. Die Urwaldriesen fallen für die Fleischindustrie, für die Holz-, Papier- und Möbelindustrie ebenso wie für riesige Plantagen mit Ölpalmen, Zuckerrohr und Soja.
Werden die Regenwälder zerstört, verlieren nicht nur ihre Bewohner, sondern alle Menschen ihre Lebensgrundlage, denn als „grüne Lunge“ sind Wälder für das Klima unserer Erde von entscheidender Bedeutung.
Quellen: wikipedia.org, regenwald-schuetzen.org, abenteuer-regenwald.de, faszination-regenwald.de, die-klimaschutz-baustelle.de
Fotos: pixabay.com