Ab in den WALD – natürlich NATUR!
Beim Blick aus dem Fenster hört ihr frühmorgens schon die ersten Vögel und die Sonnenstrahlen machen beim Aufstehen gleich gute Laune? Wie wäre es, wenn mit euren Eltern einen Ausflug in den Wald macht?
Blätter sprießen, Krabbelkäfer und Schmetterlinge strecken ihre Fühler heraus. Die Natur erwacht und das ist spannender, als man auf den ersten Blick denken könnte: Wahrnehmung, Achtsamkeit und Fantasie werden im Wald beinahe automatisch trainiert. Auch motorische Fähigkeiten können beim Balancieren über Baumstämme oder Steine verfeinert werden.
Den Wald hören
Sucht euch einen gemütlichen Platz und schließt einmal die Augen. Was könnt ihr alles hören? Den Wind? Summende Insekten oder singende Vögel? Vielleicht einen fließenden Bach in der Nähe oder gar das Knurren eures eigenen Magens? Zuerst meint ihr vielleicht, gar nicht so viel hören zu können. Lauscht ruhig einige Minuten und ihr werdet erstaunt sein, was im Wald alles los ist.
Suchspiel
Wer findet denn zuerst eine Feder? Oder einen Tannenzapfen? Wer entdeckt als Erstes einen Schmetterling oder gar eine Raupe? Kann jemand eine Pflanze oder ein Tier entdecken, das mit A anfängt? Oder findet vielleicht sogar jemand etwas Gelbes hier im Wald? Wer findet einen Stein, der wie ein Dreieck aussieht?
Den Wald aufräumen
Auch im Wald sind Menschen unterwegs, die unserer Umwelt unachtsam begegnen. Hier und da findet ihr vielleicht leere Joghurtbecher oder verlorene Taschentücher. Mit Handschuhen und Müllbeutel ausgestattet, könnt ihr der Natur beim Waldspaziergang etwas Gutes tun. Sammelt den Müll auf und entsorgt ihn zuhause in der Mülltonne. Mit bloßen Händen solltet ihr den Müll jedoch nicht anfassen.
Nicht zu viel planen
Es müssen nicht immer feste Spielvorgaben sein. Eltern sind häufig erstaunt, wie gut Kinder selbst ins Spiel finden: Die zwei Äste dort sehen fast aus wie eine Höhle und auf diesen Baum kann man wunderbar hinaufklettern. Der gebogene Zweig dort sieht sogar aus wie ein Briefkasten für die Post. Oh ja, und diese kleinen Steinchen kann man prima zur Verzierung der Türklingel im Baumhaus verwenden. Der Wald regt die Fantasie der Kinder beinahe automatisch an.
Musikinstrumente des Waldes
Wusstet ihr, dass man mit einem Grashalm Musik machen kann? Es klingt einfacher, als es ist, aber mit ein wenig Übung bekommt ihr den Dreh sicher raus: Der Grashalm wird straff zwischen Daumen und Handballen geklemmt. Durch den kleinen Spalt im Daumenbereich pustet ihr nun Luft durch. Wer hier zu ungeduldig ist, findet bestimmt heraus, wie man mit Stöckern trommeln oder mit Laub rascheln kann.
Hütten bauen
Sucht euch größere, frei herumliegende Äste und lehnt sie an einen Baum oder einen Ast in Stehhöhe. Bei Bedarf können die Stöcker mit Schnüren fixiert werden. Achtet jedoch darauf, die Natur hinterher wieder sauber zu hinterlassen. Mit Laub, Moos und Zweigen kann die Waldhütte nun bedeckt werden. Wie riecht es in eurer Hütte? Ist es wärmer als draußen? Welche Waldmitbewohner sind dort mit eingezogen? Auch zum Picknicken ist dies bestimmt ein spannender Ort.
Becherlupe
Kennt ihr Becherlupen? Hiermit lassen sich kleine Insekten ganz groß betrachten. Eine Ameise sieht so ganz anders aus als mit bloßem Auge und die Haare einer Raupe lassen sich viel detaillierter betrachten. Achtet darauf, dass ihr den Insekten keinen Schaden zufügt und sie hinterher wieder freilasst.
Besteck schnitzen
„Wer schnitzt, der sitzt“ lautet die wichtigste Regel beim Schnitzen. Die Messerführung geht vom Körper weg und von oben nach unten. Wer diese Vorgaben verinnerlicht hat, kann im Beisein seiner Eltern das Schnitzen ausprobieren: Sucht euch geeignete Äste und schnitzt zum Beispiel Gabeln, Pfeile oder kleine Spielfiguren.
Informiert euch!
Bestimmungsbücher helfen euch herauszufinden, welcher Baum, welche Pflanze oder welches Insekt sich vor euch befindet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die kostenlose Kinder-App „Die kleine Waldfibel“ entwickelt, die auf der Homepage www.bmel.de heruntergeladen werden kann. Dort findet sich unter dem Stichwort „Publikationen“ auch eine Broschüre „Entdecke den Wald“, die kostenfrei nach Hause bestellt werden kann.
Regeln im Wald:
Keinen Müll im Wald hinterlassen.
Kinder bleiben in Hör- und Sichtweite der Eltern.
Mit Stöckern in der Hand wird nicht gerannt.
Keine toten Tiere anfassen.
Achtsam sein und die Waldtiere nicht stören.
Nicht auf aufgeschichtete Holzstapel klettern (Verletzungsgefahr!).
Das Klettern auf Hochsitze ist verboten.
Nur Pflanzen oder Pilze zum Verzehr pflücken, die eindeutig bestimmt werden können.
Keine Pflanzen oder Tierbauten mutwillig zerstören.
Im Wald gefundene Beeren, Kräuter oder Pilze werden vor dem Verzehr abgewaschen.
Fotos: pixabay.com, Evgeny Atamanenko, everst_shutterstock.com