Ressourcen schonen – so geht`s
„Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit“,
wird Eric Schweizer zitiert, Mitinhaber eines bekannten Recyclingunternehmens. Er beschreibt damit Nachhaltigkeit als ein Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung. Dieses besagt, dass wir unsere natürlich zur Verfügung stehenden Lebensgrundlagen so nutzen müssen, dass auch die künftigen Generationen ihre Bedürfnisse stillen können. In der Forstwirtschaft wurde dieses Prinzip bereits früh angewandt: Es durfte nur so viel Holz gefällt werden, wie permanent nachwächst. Durch den unregulierten Gebrauch von Rohstoffen und Energievorräten können diese sich nicht hinreichend erholen und es kommt mit der Zeit immer mehr zum Verlust der Ressourcen.
Unter natürlichen Ressourcen versteht man beispielsweise Rohstoffe, Wasser, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie oder fruchtbares Land. Es handelt sich hierbei um Naturgüter als Bestandteil der Natur, die auch einen ökonomischen Nutzen aufweisen. Mittlerweile gibt es 7,9 Milliarden Menschen auf dieser Welt. Somit werden mehr natürliche Ressourcen als je zuvor verbraucht, wodurch dauerhafte Umweltschäden entstehen. Unmittelbar ist dies im Rahmen des Klimawandels spürbar. Auch die Fischbestände und die Anzahl der Wälder verringern sich. Pflanzen- und Tierarten sterben aus und die Trinkwasserreserven sind in Teilen der Welt stark angegriffen.
Um uns und den nachkommenden Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, müssen wir anfangen, die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nachhaltiger einzusetzen. Politik und große Konzerne haben die Verantwortung und auch die Macht, entsprechende Maßnahmen einzuführen und durchzusetzen. Aber viel wichtiger ist, wie jeder Einzelne von uns sich in Zukunft verhalten wird.
Nachhaltigkeit muss vor allem eins sein: umsetzbar. Nachfolgend findet ihr leicht in die Tat umzusetzende Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag:
Umweltfreundliches Grillen
Wer kennt das nicht? Grillgeruch im Park, während die Sonne langsam hinter den Baumkronen verschwindet – und jede Menge herumliegender Plastikmüll am nächsten Morgen. Pappteller und Plastikbesteck sind zwar praktisch, produzieren aber eine Menge Müll. Die bessere Wahl ist da Mehrwegbesteck.
Ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgase weltweit ist auf unseren Fleischkonsum zurückzuführen. Gegrillte Paprikas oder Champignons und leckeres Baguette stellen eine gesunde und leckere Alternative dar. Chemische Zündhilfen sind meist krebserregend und umweltschädlich. Stattdessen können beispielsweise Pressholz mit Öl oder Holzspäne verwendet werden. Das FSC-Siegel auf Holzkohle zeigt zudem an, dass für die Produktion dieser Holzkohle kein Tropenwald abgeholzt wurde und dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt.
Sonnenbrand behandeln
Viele Mittel gegen Sonnenbrand sind nur in Plastikverpackungen zu kaufen und enthalten zudem PEG oder PEG-Derivate. Diese können Fremdstoffe in den Körper schleusen. Auch wurden allergie- und krebsauslösende Konservierungs- oder Duftstoffe nachgewiesen. Es gibt verschiedene Kosmetiksiegel mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Einige Siegel weisen auf Naturkosmetik oder fair hergestellte Kosmetik hin, andere auf tierversuchsfreie und vegane Kosmetik. Ein Sonnenbrand lässt sich allerdings auch mit natürlichen Hausmitteln wie Essig (nicht Essigessenz) oder Olivenöl behandeln. Und damit es gar nicht erst zum Sonnenbrand kommt, empfiehlt es sich, eine Kopfbedeckung zu tragen und sich nicht zu lange in der Mittagssonne aufzuhalten.
Mücken fernhalten
Insektenspray enthält oft bedenkliche Inhaltsstoffe. Als Alternative kann ein natürliches Spray gegen Insekten hergestellt werden. Hierzu vermischt man einige Esslöffel 40-prozentigen Alkohol mit einem gleichen Anteil an Wasser. Anschließend fügt man einige Tropfen ätherische Öle hinzu. Gegen Mücken hat sich beispielsweise der Duft von Eukalyptus oder Lavendel bewährt. Anschließend füllt man die Mischung in eine Sprühflasche und verwendet das Spray bei Bedarf. Es gibt auch Pflanzen, die auf dem Balkon gepflanzt Insekten abwehren können: Salbei, Katzenminze, Tomate oder Zitronenmelisse. Die natürlichen Fressfeinde von Mücken sind Karpfen, Frösche oder Goldfische. Diese Tiere können Mückenlarven vertilgen und so verhindern, dass Mücken überhaupt entstehen. Durch Nistkästen lassen sich auch Vögel anlocken, die ebenfalls den Mückenbestand reduzieren können.
Energiespartipps
Klimageräte benötigen viel Strom. Stattdessen kann man in den kühlen Morgen- und Abendstunden lüften. Den Rest des Tages kann ein außenliegender Sonnenschutz helfen, die Wärme abzuhalten. Auch ein Trockner benötigt eine Menge Energie. Auf dem Balkon oder im Garten kann Wäsche zum Trocknen im Freien aufgehangen werden. Beim Öffnen des Kühlschranks geht besonders im Sommer leicht Kälte und damit Energie verloren. Ein gut organisierter Kühlschrank vermeidet unnötige Suchzeit und verringert den Energieverlust. Auch regelmäßiges Abtauen von Kühl- und Gefrierschrank fördert die Energieeffizienz.
Am effektivsten wirkt Nachhaltigkeit, wenn sie ohne erhobenen Zeigefinger daherkommt. Wir haben alle nur diese eine Erde und leben gemeinsam auf ihr. Umwelt- und Klimaschutz geht uns ohne Zweifel alle an. Es ist jedoch wenig effektiv mit dem Finger auf andere zu zeigen. Den Nachbarn zu verurteilen, weil er auf seinen jährlichen Australienurlaub nicht verzichten mag, ist wenig zielführend. Das eigene Leben ist das einzige, auf welches man wirklich Einfluss hat. Klimaschutz fängt bei uns selbst an und mit Glück lassen sich andere Leute davon inspirieren. Niemand ist zu klein oder zu unbedeutend, um einen Unterschied für diese Welt zu machen.
Quellen: global2000.at, br.de, smarticular.net, utopia.de, tagesspiegel.de
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