Im Gespräch mit Manou Lubowski
Lieber Herr Lubowski,
wir vom Magazin Momo – Mobilität · Motion & Barrierefrei sind auf Sie aufmerksam geworden und dachten uns gleich: Wie vielseitig ist dieser Mann in seinen Rollen!
Nun sind Sie kein Astronaut oder Geheimagent geworden, aber als Schauspieler können Sie ja leicht in viele Rollen schlüpfen. Wen würden Sie denn gern einmal verkörpern – Humphrey Bogart oder 007?
Nun ja, Bogart ist ja eine reale Figur, das wäre dann ein Film über sein Leben und es ist immer sehr reizvoll, einen Menschen zu verkörpern, der real existiert hat, aber James Bond ist James Bond. Interessant an Bond ist ja, dass er sich über die Jahre verändert hat und immer zeitgemäß verkörpert wird … Also meine Wahl wäre Bond.
Als Familienvater sollte man den Kindern nicht zuletzt Werte vermitteln und diese auch vorleben. Kinder sind schließlich authentische und kritische Beobachter. Was wünschen Sie sich für Ihre Kinder in der Zukunft? Und inwieweit wollen und können Sie es beeinflussen?
Ich würde mir für die Kinder wünschen, dass sie die 80er erlebt hätten. Diese Mischung aus Frieden und Beginn dieser unglaublichen technischen Entwicklung, die mit immer erstaunlicheren Erfindungen kam. Wir waren auf der Straße und haben gegen Aufrüstung demonstriert … Aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Deswegen ermutige ich meine Kinder, sich auszuprobieren, versuche ihnen Sicherheit zu geben und das Gefühl, was immer passiert, ich bin für sie da. Ich kann nicht beeinflussen, wie ihre beruflichen Wege sich entwickeln sollten, und möchte das auch nicht, aber ich sage ihnen immer: „Es ist mir egal, was du machst, aber du solltest lieben, was du machst. Nur dann kann man eine Leidenschaft entwickeln.“
Sie sind sportlich sehr aktiv und durch eine Filmrolle zum Apnoetauchen gekommen, auch Scuba Diving gehört zu Ihren Sportarten. Unser Herausgeber Peter Lange ist Handicap Instructor und taucht mit Menschen, die eine Behinderung haben. Hatten Sie denn schon einmal die Möglichkeit, mit Menschen, die eine Behinderung haben, zu tauchen? Gerade für Rollifahrer ist dies eine wunderbare Erfahrung.
Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, mit Menschen mit Behinderung zu tauchen, aber ich war in München auf dem Dante-Gymnasium, dass seit den 70ern eine Inklusionsschule ist. Daher hatte und habe ich nie Berührungsängste und die Tricks, die mancher Rollstuhlfahrer draufhatte, waren beeindruckend.
Wie sehen Ihre künftigen filmischen Projekte aus?
Im Moment probiere ich mich im Schreiben aus. Ich habe in der Coronazeit drei Drehbuchstoffe entwickelt. Ehrlich gesagt, sie sind mir auf den Leib geschrieben. Die nächste Hürde wird sein, sie zu produzieren. Dann bin ich in diesem Jahr mit KURT (nach dem gleichnamigen Roman von Sarah Kuttner, Regie: Til Schweiger) und in HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS (Regie: Sebastian Niemann) im Kino zu sehen bzw. zu hören.
Haben Sie für unsere Leserinnen und Leser mit und ohne Behinderung ein Ihnen lieb gewonnenes Lebensmotto?
Behandele jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Vielen Dank für dieses Interview!
Martina Lange
Chefredakteurin
Foto: © André Röhner, © Sony Music