WCMX – Ich kann das alleine

Junge im Rollstuhl auf dem Parcour

Wie WCMX Kinder motivieren kann, Hürden im Alltag zu überwinden.

Rumtoben, Quatsch machen und mit Freunden spielen. All das benötigt viel Selbstvertrauen und Mut. Für Rollikids bedeutet es aber auch, dass sie ihren Rollstuhl gut beherrschen müssen.
Selbstständigkeit zu erlernen ist für Kinder gar nicht so leicht. Wenn zu den großen Aufgaben des Älterwerdens dann noch eine Beeinträchtigung hinzukommt, muss das Kind auch daran wachsen und selbstständiger werden. So auch Rasmus aus Lüneburg: Er wollte sich früher nur schieben lassen und sah den Rollstuhl eher als notwendiges Übel. Mit fünf Jahren kam er zum WCMX, also zum Rollstuhlskaten. Dort lernte er auch andere Rollikids kennen. Sie können sich austauschen und gegenseitig motivieren, Neues zu erlernen und damit auch viele Alltagsfertigkeiten, wie Bordsteinkanten zu überwinden oder Rampen sicher zu bewältigen. So war es auch beim inzwischen siebenjährigen Rasmus, der seinen Rollstuhl mittlerweile als Möglichkeit sieht, mehr zu erleben und mobiler zu sein.

Vielen anderen Kindern bei den WCMX-Treffs geht es ähnlich. Sie machen Erfahrungen und wachsen daran. Aylin zählt z. B. inzwischen schon zu den größeren Kindern, die jüngeren wie Rasmus gerne etwas Neues beibringen und sie dazu motivieren, auf sich selbst zu vertrauen. Das war aber auch nicht immer so. Während sie früher ihre Eltern noch oft um Hilfe bat, kann es ihr jetzt nicht schnell genug gehen, wenn sie Rampen runtersaust. Durch WCMX und die Erfolge, die sie damit erzielen kann – und auch schon erzielt hat –, wurde sie zu einer selbstbewussten Achtjährigen. WCMX-Treffs, die hoffentlich bald wieder in Präsenz stattfinden können, sind immer ein Highlight für sie.
Solange das aber nicht geht, gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. So kann man dies in der Stadt oder zuhause machen oder sich mit Freunden eigene Tricks ausdenken.
Im Zuge des Rollstuhlskatens bei den jeweiligen, über in Deutschland verteilten Treffs werden Fähigkeiten spielerisch und in der Gruppe erlernt. Im nächstgelegenen Skatepark spielt eine Behinderung dann keine Rolle mehr. Alle haben gemeinsam Spaß und können aneinander und miteinander wachsen. So können die Kinder zusammen mit Geschwistern und Freunden den Skatepark erobern.
Besonders schön zu sehen ist, dass in dieser vielfältigen Sportart auch umfassende Fähigkeiten erlernt werden. Beispielsweise wird die Motorik geschult, der Umgang mit dem Rollstuhl zur spielerischen Selbstverständlichkeit und es wird möglich, sich frei zu bewegen sogar im Alltag kleine Tricks auszuprobieren und zu demonstrieren. Durch die anderen Kinder kann man super den Umgang untereinander lernen, zudem ist es immer schön zu sehen, wie selbstbewusst die Kinder durch den Sport werden.

Auf der Website des DRS-Fach­bereichs finden sich nicht nur die Orte, an denen regelmäßig ­WCMX-Treffs stattfinden, sondern auch Termine für Tryouts, also einzelne Events, bei denen jeder ausprobieren kann, ob ihm oder ihr die Sportart liegt. Natürlich sind alle herzlich willkommen, denn es gibt Sportler und Sportlerinnen jeden Alters, die gemeinsam skaten.­

Weitere Infos auf:
www.wcmxgermany.de
www.facebook.com/wcmxgermany
Instagram: @wcmxgermany
YouTube: videos.wcmxgermany.de

oder bei
Fachbereichsleiter Patrick Krause
Tel.: 01577 4880445
E-Mail: wcmx@rollstuhlsport.de

Text: Inka Fricke
Fotos: DRS_ AnnaSpindelndreier