Kopfhelm-Versorgung: Rückblick einer Mutter
Unmittelbar nach Antons Geburt stellten die Ärzte Verformungen an seinem Schädel fest. Um den Kopf in eine symmetrische Form zu bringen, entschieden sich seine Eltern für eine Helmtherapie. Sieben Monate lang trug Anton einen Kopfhelm. Es war nicht immer einfach für den Säugling und sein Umfeld, aber heute – vier Jahre später – ist gewiss: Es hat sich gelohnt. Antons Mutter spricht über ihre Erfahrungen mit der Kopforthese und erklärt, warum irgendwann die ganze Familie mit Helm durch die Stadt lief.
Warum war Antons Kopf verformt?
Antons Kopfdeformität entstand bereits im Mutterleib. Er hat sich extrem früh in meinem Bauch gedreht und war ein großes Kind. Sein Kopf hatte in meinem Becken von Anfang an nicht den Platz, den er benötigt hätte, um sich symmetrisch auszubilden. Kurz nach seiner Geburt konnte man deutlich erkennen, dass die eine Hälfte des Gesichts ausgeprägter war als die andere, und auch hinter den Ohren wirkte eine Seite etwas flacher.
Welche Therapiemöglichkeit haben Sie gewählt?
Leider haben wir die Problematik zu Beginn noch nicht ganz ernst genommen. Erst sechs Wochen nach der Geburt habe ich von einer Physiotherapeutin erfahren, dass es spezielle Lagerungskissen gibt, die in Antons Fall nötig gewesen wären.
Die Verformung seines Kopfes ist allerdings in der Zwischenzeit so zügig vorangeschritten, dass ich das Gefühl bekam, die Situation entgleitet uns. Mein Mann und ich suchten deshalb eine Fachärztin für Kinderorthopädie und -osteopathie auf. Als uns Frau Dr. Umari über die Helmtherapie aufklärte, fiel die Entscheidung relativ schnell. Wir wollten das halbe Jahr, das uns noch blieb, um den Kopf gut in Form zu bringen, unbedingt nutzen.
Wie lief Antons Kopfhelm-Versorgung bei POHLIG ab?
Wir haben uns von Anfang an sehr gut aufgehoben gefühlt. Ich war begeistert von der Professionalität der Mitarbeiter. Das Team war unglaublich freundlich und man wurde als Elternteil mit seinen Ängsten und Sorgen gehört und abgeholt. Klar, das Anpassen des Helmes ist für Säuglinge auch mit Stress verbunden. Aber das ganze Ambiente bei POHLIG war sehr angenehm.
Haben Sie während der Kopfhelm-Versorgung zusätzlich andere Therapiemöglichkeiten in Anspruch genommen?
Ja, wir haben Anton weiterhin osteopathisch behandeln lassen. Frau Dr. Umari praktiziert an einigen Tagen in der Woche bei POHLIG in Traunstein, was sehr angenehm für uns war, weil sie Anton während der Wartezeiten osteopathisch behandeln konnte.
Wie hat Anton auf den Kopfhelm reagiert?
Lustigerweise war der Kopfhelm für Anton zu Beginn überhaupt kein Problem. Weil er relativ jung war, ist ihm der Helm wahrscheinlich noch gar nicht so aufgefallen. Erst mit sechs, sieben Monaten begann eine Phase, in der Anton den Helm nicht mehr tragen wollte.
Was ich definitiv festgestellt habe: Hinter einem Kopfhelm muss die gesamte Familie stehen. Für mich als Mutter gab es Tage, an denen es einfach nicht ging. Klar, das ist für den Therapieerfolg nicht besonders förderlich, aber es sind meistens Tage gewesen, an denen Anton gezahnt hat und die vorherige Nacht sehr kurz war … Man muss einen guten Weg finden. Das habe ich aber erst im Laufe der Zeit herausgefunden.
Wie hat Ihr soziales Umfeld auf den Kopfhelm reagiert?
Wenn wir auf der Straße unterwegs waren, dachten die meisten, mein Kind hat Epilepsie. Das Schöne war, dass der Helm in unserer Familie so gut ankam, dass Antons älterer Bruder ebenfalls nicht mehr ohne Helm aus dem Haus gehen wollte. Er hat sich dann seinen Fahrradhelm aufgesetzt und aus Solidarität habe ich auch meinen Helm getragen. Und so sind wir dann durch die Stadt spaziert – einer mit Orthese und zwei mit Fahrradhelmen. Wahrscheinlich dachten sich alle: Mein Gott, die arme Familie!
Anton ist inzwischen vier Jahre alt. War die Helmtherapie erfolgreich?
Ja, das war sie – die wichtigsten Ziele wurden jedenfalls erreicht: Antons Kiefer ist gerade und die Verschiebung der Ohren konnte man so gut wie möglich korrigieren. Wenn man von oben auf Antons Kopf schaut, erkennt man zwar nach wie vor, dass seine Ohren leicht versetzt sind, aber das fällt im allgemeinen Erscheinungsbild kaum auf. Wir sind im Nachhinein sehr froh, dass wir die Helmtherapie durchgezogen haben. Es war kein leichter Weg, aber es war der richtige.
Mehr Infos zum Thema Helmtherapie: www.pohlig.net/kopfhelm
Fotos und Text: Pohlig GmbH